Ob es 35 Grad warm ist und die Sonne herunterknallt oder doch wieder kühl und regnerisch wird, ist dem Triathleten René Dörmbach aus Frielingsdorf ziemlich egal. Sein Trainingsprogramm ändert sich nicht wegen des Wetters.
Ob es 35 Grad warm ist und die Sonne herunterknallt oder doch wieder kühl und regnerisch wird, ist dem Triathleten René Dörmbach aus Frielingsdorf ziemlich egal. Sein Trainingsprogramm ändert sich nicht wegen des Wetters.
„Bei einem Wettkampf kann das Wetter ja genau so werden, deshalb freue ich mich, wenn ich unter den Bedingungen trainieren kann“, sagt der 32-Jährige. Wobei auch er zugibt, dass er, wenn es besonders heiß wird, lieber früh morgens läuft und Fahrrad fährt. Und dass er froh ist, dass er für das Schwimmtraining an der Bevertalsperre den Neoprenanzug hat. „Damit ist es nicht ganz so kalt“, sagt er. Außerdem seien die Talsperren mittlerweile aufgeheizt.
Und so schlecht findet Dörmbach schlechtes Wetter zum Trainieren nicht. „Da hat man die Talsperre ganz für sich allein“, sagt er.
Schwimmen, Radfahren und Laufen: René Dörmbach mit Rennrad, Neoprenanzug, Schwimmbrille und Laufschuhen in seinem Garten in Frielingsdorf.
Foto: Schmitz
Derzeit bereitet sich Dörmbach auf den Ironman in Maastricht in den Niederlanden vor. Der findet dort am 2. August zum ersten Mal statt. Auf dem Programm stehen 3,8 Kilometer Schwimmen durch die Maas. Dann geht es 180,2 Kilometer mit dem Rad rund um die Stadt, unter anderem an Strecken vorbei, die auch zwei Etappen der Tour de France darstellen.
Und dann wird noch etwas gelaufen, eine Marathonstrecke, um genau zu sein. Drei Runden müssen die Teilnehmer durch die Innenstadt laufen, insgesamt legen sie dabei eine Strecke von 42,2 Kilometern zurück. Nicht umsonst übersetzt sich Ironman in „eiserner Mann“. „Davon macht man maximal ein bis zwei im Jahr“, sagt Dörmbach.
Sein Training gestaltet sich – genau wie der Wettbewerb – anspruchsvoll. Da steht dann morgens eine Stunde in der Bever- oder Bruchertalsperre schwimmen auf dem Programm. Dann geht es nach Wipperfürth, wo der Triathlet 20 bis 25 Kilometer auf der Bahntrasse läuft.
Erneut Hawaii als großes Ziel
„Die Trasse ist angenehm flach und ideal zum Laufen“, erklärt er. Wenn Dörmbach Fahrrad fährt, dann oft vier bis fünf Stunden lang. Seine Lieblingsstrecke führt von Frielingsdorf nach Wipperfürth und von dort aus nach Rönsahl. Aber auch auf der Bahntrasse ist der Frielingsdorfer viel unterwegs. „Im Bergischen kann man sehr schön trainieren. Ich habe mal eine Zeit lang in Essen gewohnt. Da musste ich immer erst aus der Stadt rausfahren, um laufen zu gehen. Hier kann ich einfach zur Haustür raus“, sagt er.
Schwimmen, Radfahren und Laufen: René Dörmbach mit Rennrad, Neoprenanzug, Schwimmbrille und Laufschuhen in seinem Garten in Frielingsdorf.
Wenn Dörmbach nicht schwimmt, läuft oder Fahrrad fährt, arbeitet er als Lehrer am Berufskolleg Dieringhausen. Vor einem Jahr ging seine Referendariatszeit zuende, seit einem Jahr ist er „richtiger“ Berufsschullehrer. Früher arbeitete er als Ingenieur.
Dass er den Beruf wechselte, hat viel mit seinem Hobby zu tun. „Ich hatte vor sieben Jahren beim Training auf Mallorca einen Unfall. In einer Kurve bin ich von Rad gefallen. Ich hatte mehrere Frakturen im Gesicht, mein Kiefer war mehrfach gebrochen und im Krankenhaus hatte ich viel Zeit nachzudenken“, sagt er. So kam der Entschluss, Lehrer zu werden.
Auf das Rad stieg er auch schnell wieder. Sieben Monate nach dem Unfall nahm er an einem kleineren Triathlon in Gummersbach teil. Er sagt, das sei für ihn persönlich der größte Erfolg gewesen, noch wichtiger als die erreichte Qualifikation zur Weltmeisterschaft in Hawaii. Auch wichtiger als die Tatsache, dass er vor drei Wochen Deutscher Meister über die Kurzdistanz im Triathlon in der Rubrik Amateur wurde – und das in allen Altersklassen.
In Zukunft will Dörmbach einfach nur weitermachen, gesund bleiben. „Und den Spaß nicht verlieren“, sagt er. Wobei: Über eine erneute Teilnahme am „Iron Man“ auf Hawaii würde er sich auch freuen. „Es war dort wunderschön.“